Teaser_Thalmair_Soft-Tissue-Punch

Soft Tissue Punch zur Versorgung einer Extraktionsalveole

Ein 45-jähriger Patient stellte sich mit Schmerzen und Lockerung des Zahnes 11 vor.  Dr. Tobias Thalmair diagnostizierete eine Längsfraktur der Wurzel des Zahnes 11. Da dieser nicht erhaltungswürdig war, wurde er extrahiert und die Extraktionsalveole anschließend mittels Soft Tissue Punch versorgt. 

 

Autor: Dr. Tobias Thalmair

Abb. 1 Ausgangssituation: Frontalansicht.
Abb. 2  Der überkronte Zahn 11 ist elongiert und zeigt deutliche Entzündungszeichen mit einer vestibulären Schwellung.
Abb. 3 Auf der Röntgenaufnahme ist eine apikale Entzündung im Sinne einer periapikalen Parodontitis zu erkennen.
Abb. 4 Nach der Anästhesie werden die intraligamentären Fasern mit einer Mikroskalpellklinge getrennt.
Abb. 5 Es erfolgt die vorsichtige und gewebeschonende Extraktion von Zahn 11.
Abb. 6 Nach der Extraktion sind die Längsfraktur der Wurzel und die deutlich apikale Positionierung des Wurzelstiftes erkennbar.
Abb. 7 Okklusale Ansicht der Extraktionsalveole. Die Entfernung des Saumepithels erfolgt mit einem grobkörnigen Diamantbohrer.
Abb. 8 Das Saumepithel wurde entfernt und eine Blutung ausgelöst.
Abb. 9 Das Transplantat sollte im Durchmesser etwa 1mm breiter als die Extraktionsalveole sein
Abb. 10 Aus der Tuberregion wird nun distopalatinal des zweiten Molaren in einer Dicke von etwa 4 mm mit einer maschinellen Gewebestanze ein freies Gingivatransplantat entnommen. 
Abb. 11 Mit einem scharfen Instrument werden die Fasern durchtrennt, sodass Periost und bindegewebige Fasern am Knochen verbleiben. Dadurch wird eine Exposition des Knochens vermieden und die Heilung beschleunigt.
Abb. 12 Das Gingivatransplantat wird in die Extraktionsalveole eingebracht und für eine rasche mechanische Verbindung leicht angedrückt.
Abb. 13 Um die Blutversorgung des Transplantats sicherzustellen, wird zuerst eine modifizierte Matratzennaht gelegt. Mit Hilfe von mikrochirurgischen Einzelknopfnähten wird das Transplantat anschließend mit den Alveolenrändern verbunden.
Abb. 14 Finaler Nahtverschluss.
Abb. 15 Über die benachbarten Zähne 12 und 21 wird eine provisorische Marylandbrücke (Klebebrücke) eingesetzt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass kein Druck – und optimalerweise auch kein Kontakt – auf das Gingivatransplantat ausgeübt wird.
Abb. 16 Heilung: Acht Wochen nach dem operativen Eingriff. Das Gingivatransplantat ist vollständig integriert. Die Gewebekontur konnte gut erhalten werden.
Abb. 17 Heilung: 8 Wochen Post-OP - frontale Ansicht
Abb. 17 Heilung: 8 Wochen Post-OP - okklusale Ansicht

Heilungsdauer
10 Tage bis zur Nahtentfernung, 12 Wochen bis zur Implantation
Heilungsverlauf
Reizloser, unauffälliger Heilungsverlauf
Folgebehandlung
Implantation nach 12 Wochen
Dr. Tobias Thalmair
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